Die unter Denkmalschutz stehende Stitzenburg-Apotheke besitzt eine der wenigen erhalten gebliebenen Ausstattungen im Jugendstil, der um 1895 aufkam und wie eine große Welle fast alle europäischen Länder und die Nord- und Südamerikas erfaßte. Die Einrichtung wurde Mitte 1901 von dem an der Stuttgarter Baugewerbeschule lehrenden Professor Albert Bauder entworfen und nach dessen Plänen von der damals für die Qualität ihrer Schreinerarbeiten weithin bekannten Stuttgarter Firma Brauer & Wirth, Kgl. Hoflieferanten, ausgeführt. Der um die Jahrhundertwende blühende Jugendstil, in der Fachliteratur auch "art nouveau" genannt, verlor bereits ab 1905 wieder an schöpferischer Kraft. So stellt er nur eine sehr kurze künstlerische Episode dar, was die Seltenheit der in diesem Stil gefertigten Geschäftseinrichtungen erklärt. Die Möbel der Offizin zeigen in den Rahmungen der Holzflächen die ursprünglich von pflanzlichem Rankenwerk inspirierten kurvigen Linienführungen dieser Kunstrichtung, die zu abstrakten Gebilden werden. Die für den Jugendstil bezeichnende dekorativ verstandene Verwendung von Glas spiegeln die sorgsam zurechtgeschnittenen Scheiben in Schrank, Tür und Handverkaufstisch wider. Das den Stil ebenso prägende Pflanzenornament tritt in den Formen der hölzernen Deckenträger und der floral dekorierten alten Lincrusta-Tapete deutlich hervor.

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